Über die Mini-Kita

Die Einrichtung wurde im Mai 1999 zunächst als Tagespflegestelle Sternschnuppe in der Wittestraße 3 eröffnet. Mit Einführung des Kita-Gutschein-Systems 2003 wurden wir dann eine Kindertagesstätte mit 15-20 Plätzen für Kinder von 0-6 Jahren. Frau Petra Hipperling hatte zunächst die pädagogische Leitung in der Mini-Kita, wie die Einrichtung nun hieß. 2006 ging der Trägerverein in den Konkurs und um die Einrichtung zu retten, übernahm Frau Hipperling als Einzelunternehmerin die Trägerschaft und somit auch die Gesamtleitung.

Im Sommer 2014 wurden aufgrund der großen Nachfrage von Eltern zusätzliche Räume angemietet und aufwendig umgebaut. Seit dem werden in der Mini-Kita bis zu 58 Kinder in drei Gruppen betreut

Das pädagogische Konzept…

… lässt sich am ehesten mit freiheitlich-demokratisch beschreiben. Es orientiert sich im Wesentlichen am pädagogischen Ansatz von Celestine Freinet, der davon ausgeht, dass Kinder immer lernen wollen! Er vertraut darauf, dass jedes Kind in der Lage ist, sich selbstbestimmt und frei alle Fähigkeiten anzueignen, die notwendig sind um an der Gesellschaft teil zu haben. Alles, was sie brauchen sind zuverlässige Lernbegleiter, die dafür Sorge tragen, dass die zum Lernen notwendigen Materialien vorhanden sind und ihre Unterstützung anbieten, wenn diese von den Kindern benötigt wird.

Dieses Kind zentrierte Handeln der pädagogischen Mitarbeiter beginnt schon in der Krippe. Hier handeln wir nach dem pädagogischen Ansatz von Emmi Pickler. Genau wie Freinet, steht sie für eine achtsame Haltung dem Kind gegenüber. Sie war überzeugt, dass sich die Persönlichkeit eines Kindes dann am besten entfalten kann, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Sie fasst dies in drei Grundprinzipien zusammen: Die beziehungsvolle Pflege, die autonome Bewegungsentwicklung und das freie Spiel in einer vorbereiteten Umgebung.

Partizipation von Anfang an…

…bedeutet, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Immer wieder begeben wir uns auf ihre Ebene, ohne dies als ein „Herablassen“ zu empfinden. Vielmehr schauen wir auf die Welt aus ihrem Blickwinkel, erkennen und verstehen ihre Bedürfnisse besser und können sie so in den Alltag mit einbeziehen. Bereits sehr junge Kinder haben die Fähigkeit und das Recht, ihre Umwelt und das, was mit ihnen geschieht, auf ihre Weise mit zu gestalten. Wird dies von den erwachsenen Bezugspersonen anerkannt und berücksichtigt, machen die Kinder von Anfang an, die Erfahrung, dass sie wichtig sind und etwas bewirken können. Sie entwickeln ein Grundvertrauen in sich und ihre Fähigkeiten und die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die ihnen Hilfe und Sicherheit bieten, wenn sie sie brauchen.

Freiheit, Demokratie und Gemeinschaft

Freiheit und Demokratie sind die wichtigsten Werte unserer Gesellschaft. Ohne sie sind Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit usw. nichts, als leere Worte! Aber Freiheit und Demokratie fallen nicht vom Himmel, sondern müssen in einer Gemeinschaft jeden Tag mit Leben gefüllt werden und zwar von jedem einzelnen Mitglied der Gemeinschaft. In einer Kita bilden der Träger, die Mitarbeiter, die Kinder und deren Eltern diese Gemeinschaft und freiheitlich-demokratisch bedeutet, dass alle Mitglieder dieser Gemeinschaft ein gleichberechtigtes Mitspracherecht an allen Entscheidungen haben, die das Zusammenleben betreffen. In der Mini-Kita verzichten wir deshalb weitestgehend auf hierarchische Strukturen. Dennoch- ganz ohne Leitung geht es nicht! Denn wo auch immer Menschen zusammen leben und arbeiten muss es jemanden geben, der die Verantwortung trägt und auch Macht ausübt. Macht- als ein notwendiges Instrument, um Veränderungen voranzutreiben, die im übergeordneten Interesse liegen und mit denen nicht jeder Einzelne einverstanden ist. Dies zieht sich durch die gesamte Gemeinschaft in der Kita. Die Leitung übt Macht aus gegenüber den Mitarbeitern, Anleiterinnen gegenüber den Praktikantinnen und Erzieher gegenüber den Kindern usw. Je wirkungsvoller ein Instrument ist, desto größer ist auch die potenzielle Gefahr des Missbrauchs, die von ihm ausgeht. Jedoch geht die Gefahr nicht von der Macht an sich aus, sondern viel mehr von den Menschen, die sie ausüben-genauer, von der Einstellung, der inneren Haltung, aus der heraus sie handeln und den Absichten und Zielen, die sie verfolgen.

Das wichtigste Ziel, das wir in der Mini-Kita verfolgen ist, den Kindern diese Prinzipien der Freiheit und Demokratie vorzuleben und sie gemäß ihrem Alter und ihren Interessen in alle Entscheidungen einzubeziehen, die sie direkt oder indirekt betreffen.

Vorleben heißt, dass es auch im Team nur so viel Hierarchie gibt, wie unbedingt notwendig. Die Hauptaufgabe der Leitungskraft besteht also darin, nicht nur die pädagogischen, sondern alle Strukturen der Einrichtung transparent zu machen und dem Team und auch den Eltern damit zu ermöglichen, sich an Entscheidungen zu beteiligen, bzw. auch mal unliebsame Entscheidungen zumindest nachvollziehbar zu machen. Dass pädagogische Mitarbeiter und auch Eltern an der pädagogischen Konzeption einer Einrichtung mitarbeiten und diese weiter entwickeln, sollte selbstverständlich sein. In der Mini-Kita sind aber alle auch an Entscheidungen beteiligt, die die Verwaltung betreffen und normalerweise nur von der Leitungskraft getroffen werden. Hierzu gehören alle hauswirtschaftlichen Fragen, genauso wie die Personalverwaltung oder die Finanzen. Alle diese Bereiche betreffen zumindest indirekt alle Mitglieder der Gemeinschaft und müssen deshalb auch für alle weitestgehend transparent sein. Nur so ist es möglich sich mit der Einrichtung und deren Werten zu identifizieren, sich ernstgenommen zu fühlen und das Gefühl, ein wichtiger Teil der Gemeinschaft zu sein, an die Kinder weiter zu geben.

MINI-KITA XXL


 


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